Nordhessische Meisterschaften: Wer glänzt im Auestadion?
Angekündigt ist unter anderem die erst im Frühjahr von den HNA-Lesern zu Nordhessens Talent des Jahres gewählte Weit- und Dreispringerin Masha-Sol Gelitz (GSV Eintracht Baunatal). Nach einer längeren Wettkampfpause geht es für die 18-Jährige zwischen der schriftlichen und mündlichen Abiturprüfung jedoch noch nicht um die großen Weiten. Trainer Holger Menne dazu: „Masha wird aus sehr verkürzten Anläufen springen, um erst einmal wieder das Wettkampfgefühl zu bekommen.“
Für weitere Nachwuchsathleten könnte es um die Erfüllung von Normen für Deutsche Meisterschaften gehen: Zuzutrauen ist das etwa den jeweils der U18 angehörenden Noah Becker (LAV Kassel) über 1500 Meter, Maximilian Fern (TSV Heiligenrode) im Dreisprung und vielleicht sogar Marielena Schneider (ESV Jahn Treysa) ebenfalls im Dreisprung.
Zur U18 gehört auch das größte Teilnehmerfeld des Tages: In der weiblichen Jugend U18 sind 20 Athletinnen gemeldet, wobei Eileen Jenner (TSV 1889 Geismar) mit 12,86 Sekunden die einzige Meldezeit unter 13 Sekunden mitbringt. Über 200 Meter trifft Jenner eine Stunde später auf die ein Jahr jüngere Laya Boukhoutta (GSV Eintracht Baunatal), die über die halbe Distanz ein ähnliches Leistungsvermögen mitbringt.
In den Hauptklassen bewirbt sich Zehnkämpfer Luca Kunkel (TSV Altmorschen) über 100 Meter, 200 Meter, 110 Meter Hürden und im Weitsprung gleich um vier Titel. Zumindest über die Hürden hat mit Colin Ansorge (SSC Bad Sooden-Allendorf) aber ein anderer Athlet die Favoritenrolle, der zudem die beiden Flachsprints mitnimmt und sich dort einen Zweikampf auf Augenhöhe mit Kunkel liefern könnte. Um die schnellsten Tageszeiten über 100 und 200 Meter dürften sich aber LAV-Trainer Artur Scherflink (M30) und U18-Athlet Dion Hähner (TSV Heiligenrode) streiten.
Bei den Frauen unternimmt die Deutsche Hochschulmeisterin Lilly Müller (GSV Eintracht Baunatal) nach ihrem Leistungssprung über die 60 Meter Hürden in der Halle den ersten Versuch, das gesteigerte Vermögen auch über die 100-Meter-Distanz draußen umzusetzen.
Schließlich bieten die Meisterschaften auch erfahrenen Sportlern eine Bühne: Die Siebenkampf-Weltrekordhalterin in der W45 und W50 Tatjana Schilling (TSV 1850/09 Korbach) ist dieses Jahr in die nächste Altersklasse aufgerückt und unterzieht sich über 200 Meter, 400 Meter und 80 Meter Hürden einem Leistungstest. Bei gutem Verlauf scheint sogar ein Deutscher Rekord über die Stadionrunde nicht ausgeschlossen. Normen für die Deutschen Masters-Meisterschaften abhaken können etwa Andreas Linnemann (LG Eder), Hans-Gerrit Auel (SC Steinatal) oder der gleich fünffach startende Basilius Balschalarski (TuSpo Borken).