Schunck und Schindewolf mit Medaillen, Wirth läuft Kreisrekord

Gelnhausen Hammerwurfsilber durch Karl Schunck (VfL Wolfhagen), Überraschungsbronze von Marie Schindewolf (TSV Udenhausen) im Kugelstoß sowie der überragende neue Kreisrekord der viertplatzierten Julika Wirth (TSG Hofgeismar) im 800-Meter-Lauf waren die Topergebnisse der Leichtathleten der LG Reinhardswald bei den Hessischen Meisterschaften der Jugendklassen U20 und U16 in Gelnhausen.

Eine Medaille im Kugelstoß der weiblichen Jugend W14 schien für Marie Schindwolf im Vorfeld der Meisterschaft außer Reichweite. Lediglich mit der fünftbesten Vorleistung gemeldet lag der Abstand zu den Podestplätzen bei fast einem halben Meter. Aber während zwei stärker eingeschätze Konkurrentinnen ihre Leistung am Wettkampftag nicht bringen konnten steigerte Schindewolf sich um 23 Zentimeter auf 9,36 Meter und holte damit die Bronzemedaille.

Im 800-Meter-Lauf der weiblichen Jugend W14 sorgte die noch elfjährige Julika Wirth für Furore. Von Trainer Mustafa Hallal (TSG Hofgeismar) auf den Punkt in Topform gebracht pulverisierte sie gegen die bis zu drei Jahre ältere Konkurrenz mit einer Steigerung um zehn Sekunden ihre alte Bestmarke und stürmte auf den vierten Rang. Die eigentliche Sensation war aber die Zeit, die sie dabei erreichte: In 2:29,98 Minuten knackte Wirth die seit 45 Jahren (!) unangetastete Kreisrekordmarke der W12 von Caroline Lange (2:31,0 Minuten, MTV Vernawahlshausen). In der inoffiziellen nationalen Bestenliste ihrer Altersklasse liegt Wirth damit aktuell auf dem vierten Rang.

Zwei Medaillen gewann Karl Schunck in der männlichen Jugend M15. Im Hammerwurf verbesserte er mit 30,99 Metern den 1995 aufgestellten Kreisrekord von Richard Heidelbach (TSG Hofgeismar) um mehr als fünf Meter. Die Kugel wuchtete er erstmals über die 13-Meter-Marke hinaus und wurde mit 13,48 Metern Dritter. In seiner eigentlich stärksten Disziplin, dem Diskuswurf, blieb Schunck deutlich unter seinen Möglichkeiten und wurde mit 34,74 Metern Siebter.

Im Mehrfachsprung überzeugten die Espenauer Talente Lena Rittmeier und Tim Stichnoth ebenfalls auf Rang vier. Beide gehören noch der U14 an und behaupteten sich in der höheren Altersklasse. Rittmeier sprang in der weiblichen Jugend W14 15,01 Meter, Stichnoth kam auf 14,81 Meter. Rittmeier hinterließ auch im 80-Meter-Hürdensprint einen starken Eindruck und erreichte das B-Finale, wo sie mit 13,16 Sekunden Vierte wurde.

Philipp Groppe (MTSV Helmarshausen) übertraf im Speerwurf der männlichen Jugend U20 seine Vorleistung um zwei Meter. In einem sehr stark besetzten Feld belegte er mit 48,94 Metern den fünften Rang. Als Athlet des jüngeren U20-Jahrgangs sind die Chancen gut, dass er im nächsten Jahr wieder in den Medaillenkampf eingreifen kann.

In die Top Acht kamen auch Emma Schunck (VfL Wolfhagen) als Sechste über 1500 Meter sowie Linus Klinge (MTV Vernawahlshausen, 3000 Meter), Clea Gerhold (VfL Wolfhagen, 300 Meter) und Lina Henrici (TSV Lippoldsberg, 400 Meter) jeweils auf Rang sieben.